Eigentlich wollte ich meinen Blog mit etwas anderem starten, aber da mich so viele gefragt haben, beginn ich ihn halt doch mit einer Anleitung für Mund-Nasen-Masken.
Ich nähe die Masken dreilagig, mit Nasenbügel und Fach für einen optionalen Filter.
Was du brauchst:
Webware aus 100 % Baumwolle (Popeline, Patchworkstoff oder Vergleichbares)
1,80 m Band (Schräg-, Einfass- oder Köperband)
14 cm Draht (Aluminiumdraht, Pfeiffenputzer, etc.)
Nähgarn
Nähmaschine
Overlock (alternativ Fakeoverlockstich der Nähmaschine)
Stoffschere
6 Stoffklammern (alternativ Stecknadeln)
Lineal
Schneiderkreide oder auswaschbaren Stift zum Anzeichnen

Vorbereitungen:
Um sicherzustellen, dass dein Stoff nicht nach dem Nähen eingeht und um etwaige Reste von Fixierung, Farbe und anderen Chemikalien zu entfernen, solltest du die Webware so heiß es deine Waschmaschine zulässt waschen. Idealerweise sind das 95° C. Anschließend den Stoff gut trocknen und bügeln.
Zuschnitt:
Du benötigst ein Stoffstück das 19x 57 cm groß ist und zwei Bänder mit einer Länge von jeweils 90 cm.
Da eine Kante des Stoffes am Ende sichtbar ist, solltest du zumindest diese mit der Overlock oder einem zusätzlichen Stück Einfassband versäubern.
Tipp: Wenn du viele Masken fertigen willst, kannst du dir aus einem Stück Karton eine Schablone hierfür machen. Die Form dann einfach am Stoff anzeichen und mit der Schere ausschneiden oder direkt mit einem Rollschneider arbeiten.

Falten:
Anschließend nimmst du eine der kurzen Kanten und legst sie links-auf-links (die Rückseiten des Stoffes) aufeinander. Ein Drittel des Stückes sind danach einlagig. Jetzt klappst du das übrige Stück rechts-auf-links über den zweilaigigen Teil. Du hast nun nur noch ein Drittel der ürspünglichen Länge und beide Außenseiten zeigen die rechte Stoffseite. Wenn du alles sauber gefaltet hast noch bügeln, damit der Stoff beim Nähen nicht verrutscht.


Nähen:
Dann nähst du die kurze Kante, die aus drei Stofflagen besteht. Der Abstand zwischen Naht und Kante beträgt bei mir ca 5 mm.


Anschließend klappst du die hintere Seite weg (wie auf oberen Bild zu sehen) und nähst die zwei übrigen zwei Stofflagen mit dem gleichen Abstand zusammen. Neben dieser Naht setzt du eine zweite. So entsteht der Tunnel für den Nasenbügel.


Falten anzeichnen:
Jetzt kommen wir zum anspruchsvollen Teil: die Falten.
Die Falten brauchst du, damit die Maske gut sitzt und angenehm zu tragen ist.
Falte alle Lagen wieder zusammen und lege das Stoffstück so vor dich, dass die kurzen Kanten (die mit den Nähten) an der Seite und das Filterfach hinten sind.
Nun zeichnest du die Falten an. Am einfachsten ist es wohl mit einem Geodreieck.
Finde die Mitte der Maske und markier sie dir mit dem auswaschbaren Stift. Nun setzt du dir Markierungen rechts und links der Mitte. Die Falten werden je 1,5 cm tief. Du muss also von der Mitte nach rechts erst 1,5, dann 3 cm und dann wieder 1,5 cm messen. Nach links misst du erst 3 cm und dann 1,5 cm.
Tipp: auch hierfür habe ich mir eine Schablone aus Karton gebastelt. Du kannst dir einen einfacher Streifen mit Löchern an den entsprechenden Stellen basteln oder eine Faltbrett mit dem du nicht mehr anzeichen musst sondern gleich falten kannst.

Falten:
Am besten fängst du mit der untersten Falten an. Du nimmst den Stoff an der unteren Kante und legst die Vorderseite zusammen, so dass an der ersten Markierung eine Kante ist. Deine Markierung muss im Inneren der Falte sein. Danach nimmst du den Stoff und faltest ihn so, dass bei der zweiten Markierung wieder ein Kante entsteht. Diese Markierung ist sichtbar. Die Falte mit Klammern fixieren. Jetzt noch die beiden anderen Falten legen und ebenfalls fixieren. Die vordere Kante der zweiten Falte befindet sich dann auf Höhe der hinteren Kante der ersten Falte. Die, der dritten, dann an der, der zweiten. Damit die Falten sauber liegen und du dir beim Nähen leichter tust kannst du die Maske bügeln. Pass aber auf, dass die Klammern keine Bekanntschaft mit dem Bügeleisen machen.


Nähen:
Dann nähst du eine Seite zu. Einfacher ist es, wenn du zuerst die Seite nähst, bei der die Falten vom Füßchen wegzeigen. Nähe diese Naht langsam, damit dir die Falten nicht wegrutschen und deine Maske am Ende schief wird.

Nasenbügel einbringen:
An der offenen Kante kannst du jetzt den Draht für den Nasenbügel in den Tunnel schieben. Vergewissere dich, dass er tief genug drinnen ist, damit er dir beim Zunähen der zweiten Seite nicht im Weg umgeht.

Nähen und versäubern:
Die zweite Seite kann jetzt geschlossen werden. Pass auch hier wieder auf, dass dir die Faltgen beim Nähen nicht verrutschen. Optional kannst du die beiden Seiten mit den Falten versäubern. So hast du gleich eine saubere Kante zum Anbringen der Bindebänder

Bindebänder feststecken:
Ermittle nun die Mitte deiner Einfassbänder und der Maske und stecke sie fest.


Ende des Bandes falten und nähen:
Damit das Band während dem Gebrauch der Maske nicht aufribbelt klappst du das Ende ca. 1 cm um und faltest anschließend das Band der Länge nach zusammen.
Anschließend nähst du das Band der Länge nach zusammen und somitauch an die Maske an. Wenn du sauber gearbeitet hast und gut im Nähen bist kannst du das Band knappkantig annähen. Ansonsten einfach ungefähr so nähen, dass die Naht in der Mitte des Bindebandes sitzt. Pass beim Abschnitt mit dem Stoff auf, dass das Band die Vorder- und Rückseite gut umschließt. Am Ende wieder das Band umklappen.
Diese Schritte wiederholst du jetzt auf der zweiten Seite und deine Maske fertig!






Wichtig!
Die Maske schützt dich nicht vor Krankheiten. Sie minimiert aber bei richtiger Verwendung die Wahrscheinlichkeit, dass du Krankheitserreger weitergibst.
Achte unbedingt auf den richtigen Umgang mit Masken. Sie sehen schick aus, dienen aber nicht dazu am Hals baumelnd getragen zu werden und müssen Nase und Mund vollständig bedecken. Während dem Tragen nicht berühren. Die Maske sollte nur an den Bändern bzw. am äußersten Rand angefasst werden. Vor und nach der Verwendung Hände waschen oder desinfizieren nicht vergessen. Nach einmaligen Gebrauch bitte in einem verschlossenen Plastiksack, Gefrierbeutel oder anderem Gefäß transportieren. Vor dem nächsten Einsatz reinigen.
Tipp: Um einen Bändersalat zu vermeiden kannst du die Bindebänder vor dem Besuch in der Waschmaschine flechten oder verknoten.
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